Die verkehrte Welt des Hieronymus Bosch
Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Kunsthistorikerin
Um 1450 im niederländischen s’Hertogenbosch geboren, erlebte Hieronymus Bosch die Übergangszeit vom Mittelalter zur frühen Neuzeit in der kulturellen Provinz. Ein bibelfester Moralist und Mitglied der elitären Liebfrauenbruderschaft, nährte seine ausgeprägte Phantasie vor allem die Volkskultur, die sich im Karneval, in Grotesken und Drolerien, Fabeln und Sprichwörtern auslebte.
Wie er mittelalterliche Vorstellungen in seinen Gemälden auf eine völlig neue und einzigartige Weise versinnbildlichte, hat Künstler nachfolgender Generationen von Pieter Brueghel über Goya bis hin zu Salvatore Dali inspiriert. Auch 500 Jahre nach seinem Tod hat seine rätselhafte Bilderwelt nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Der Vortrag versteht sich als Annäherungsversuch und Hommage an das Phänomen Hieronymus Bosch.
Montag, 10. Oktober 2016, 19:30 Uhr
Haus der Evangelischen Kirche
Zur Veranstaltung