Bildersturm

500 Jahre Reformation

Ein Kunstprojekt im Frühjahr 2017
26. April – 11. Juni

Im Jahr des Reformationsjubiläums gehen evangelische und katholische Gemeinden in Bonn, Katholisches Bildungswerk Bonn und Evangelisches Forum in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn und dem LVR Museum Bonn der Bedeutung des „Bildersturms“ für unsere heutigen „Bilder“ von Gesellschaft, Kirche, Kultur – und uns selbst nach: Das religions- und kulturgeschichtlich bedeutsame Ereignis des Bildersturms in der Reformation ist dabei historischer Hintergrund – für eine Reihe in mehrfacher Hinsicht hochaktueller Fragen: Wie verhalten wir uns angesichts des „Sturms der Bilder“, der tagtäglich über uns hinwegfegt – im Fernsehen, im Internet, auf Smartphones, in Werbung, Zeitung, etc.? Was bedeutet die Flut der Bilder für unsere Weltwahrnehmung? Ist durch die Inflation der Bilder alles relativ, austauschbar, beliebig geworden? Hat sich der Sturm der Bilder in einem Sturm auf die Bilder, in ihrer Entwertung, niedergeschlagen? Welche Rolle kann dies für die Bilder von uns selbst, von unseren Institutionen, unserer Gesellschaft, unserer Kirche spielen? Liegt im „Bildersturm“ die Kraft zu einer „neuen“ Ideologiekritik, zu einer Kritik an den neuen Mythen, die uns umgeben, vielleicht sogar bestimmen? Und sind die Bilder von der Gemeinde, ihren Funktionsweisen und Zuständigkeiten kritikwürdig?

Sechs bildende Künstler werden an und in sechs (evangelischen und katholischen) Kirchen in Bonn das Thema „Bildersturm“ künstlerisch verarbeiten: Alice Musiol, Norwin Leinweber, Johanna Reich, Edgar Guzmanruiz, Wjm Kok und Sven Bergelt. Die Künstler mit ihren jeweiligen Kunstwerken sind Diskussionspartner der Gemeinden vor Ort. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Bildersturm“ zwischen Gemeinden und Künstlern konkretisieren sich in Veranstaltungen – Vorträgen, Podiumsgesprächen, Workshops – , die im Zeitraum des Projektes besucht werden können. Das Kunstmuseum Bonn wird in der Projektphase eine besondere Führung anbieten: einen Parcour durch die ständige Ausstellung unter dem Aspekt des Themas „Bildersturm“. Auch das LVR-Museum beteiligt sich mit einer Reihe von Veranstaltungen an dem Projekt, u.a. mit einem Vortrag des Philosophen Hannes Böhringer über Bilder, die aus der Sprache kommen, und einer Lesung aus Luthers Privatbriefen.

„Nach dem Sturm“
In dieser zentralen Veranstaltungsreihe zum Kunstprojekt gehen Theologen, Philosophen, Psychologen, Biologen und Vertreter weiterer Disziplinen der Frage nach, was nach der Überwindung und Zerstörung überkommener Bild- und Vorstellungswelten auf die grundlegenden Fragen des Menschen heute noch zu antworten ist. An vier Abenden gehen je zwei Gesprächspartner aus der jeweiligen fachlichen und persönlichen Perspektive den kantischen Fragen nach: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Immer dabei ist ein theologischer Gesprächspartner, der in die Diskussion mit einem Vertreter einer anderen Wissenschaft geht. Je spannungsreicher, umso besser.

Informationen zu den Kunstobjekten, Künstlern und Ausstellungsorten, Veranstaltungsankündigungen, Termine und weitere Informationen zu dem Projekt unter: www.bildersturm2017.de

Veranstalter:

         

Förderer des Projekts:

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Kulturamt der Stadt Bonn