Akademie am Vormittag: Vom Klebebild zur Collage als zentralem Medium moderner Kunst  (II) Online

Das Aufkleben von vorgefundenen Materialien wie Stoffen und vor allem Papier war seit Jahrhunderten in Gebrauch, namentlich in Bereichen des Kunstgewerbes und der Volkskunst, als Georges Braque und Pablo Picasso 1912 erstmals Wachstuch und maschinell produziertes Papier wie Tapete und Zeitungspapier in ihre Zeichnungen und Ölgemälde integrierten. Dadurch verliehen sie ihren Werken nicht nur eine neue grafische oder malerische Wirkung; sie erweiterten vor allem die Bedeutung des Bildes und veränderten sein Verhältnis zur Wirklichkeit. Die ‚papiers collés’ wurden zur Initialzündung einer Entwicklung der Collage zum zentralen Medium der Moderne. Mit dieser Technik des Zusammenfügens von unterschiedlichen Materialien ließen sich Wahrnehmungsgewohnheiten aufbrechen, neue Assoziationsketten freisetzen, Gattungsgrenzen überschreiten und neue künstlerische Ausdrucksformen entwickeln. Ihre intermediale Verschränkung macht bis heute ein unbegrenztes Potenzial zugänglich, durch das Beziehungen immer wieder neu geordnet und bewertet und eine der wachsenden Komplexität unserer Wirklichkeit(en) entsprechende Vielzahl von Diskursen eröffnet werden können. Damit ist sie auch ein Schlüssel zu einem größeren Verständnis moderner Kunst.

 

An vier Vormittagen wird an ausgewählten Beispielen die Vorgeschichte der Collage bis zum Kubismus und ihre Entfaltung in den 1910er und 1920er Jahren (Futurismus, Dada, russischer Konstruktivismus) vorgestellt, gefolgt von ihrer Weiterentwicklung seit den 1960er Jahren von der Décollage über die Objektkunst hin zu neuen Ausdrucksformen wie Environment und Performance.

Referentin: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Studium der Kunstgeschichte, vergl. Religionswissenschaften, Philosophie. Seit 2002 Dozentin für Kunstgeschichte an der Akademie für internationale Bildung, Bonn

Termine: 9.11., 16.11. und 23.11.2021

 

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Akademie am Vormittag: Vom Klebebild zur Collage als zentralem Medium moderner Kunst  (I) Online

Das Aufkleben von vorgefundenen Materialien wie Stoffen und vor allem Papier war seit Jahrhunderten in Gebrauch, namentlich in Bereichen des Kunstgewerbes und der Volkskunst, als Georges Braque und Pablo Picasso 1912 erstmals Wachstuch und maschinell produziertes Papier wie Tapete und Zeitungspapier in ihre Zeichnungen und Ölgemälde integrierten. Dadurch verliehen sie ihren Werken nicht nur eine neue grafische oder malerische Wirkung; sie erweiterten vor allem die Bedeutung des Bildes und veränderten sein Verhältnis zur Wirklichkeit. Die ‚papiers collés’ wurden zur Initialzündung einer Entwicklung der Collage zum zentralen Medium der Moderne. Mit dieser Technik des Zusammenfügens von unterschiedlichen Materialien ließen sich Wahrnehmungsgewohnheiten aufbrechen, neue Assoziationsketten freisetzen, Gattungsgrenzen überschreiten und neue künstlerische Ausdrucksformen entwickeln. Ihre intermediale Verschränkung macht bis heute ein unbegrenztes Potenzial zugänglich, durch das Beziehungen immer wieder neu geordnet und bewertet und eine der wachsenden Komplexität unserer Wirklichkeit(en) entsprechende Vielzahl von Diskursen eröffnet werden können. Damit ist sie auch ein Schlüssel zu einem größeren Verständnis moderner Kunst.

 

An vier Vormittagen wird an ausgewählten Beispielen die Vorgeschichte der Collage bis zum Kubismus und ihre Entfaltung in den 1910er und 1920er Jahren (Futurismus, Dada, russischer Konstruktivismus) vorgestellt, gefolgt von ihrer Weiterentwicklung seit den 1960er Jahren von der Décollage über die Objektkunst hin zu neuen Ausdrucksformen wie Environment und Performance.

Referentin: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Studium der Kunstgeschichte, vergl. Religionswissenschaften, Philosophie. Seit 2002 Dozentin für Kunstgeschichte an der Akademie für internationale Bildung, Bonn

Termine: 2.11., 9.11., 16.11. und 23.11.2021

 

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Akademie am Vormittag: Venedig – Stadt der Kunst und der Künstler ONLINE (3)

Venedig feiert in diesem Jahr das Jubiläum seiner Gründung vor 1600 Jahren. Der Legende nach soll im März 421 in unmittelbarer Nähe der heutigen Rialtobrücke der Grundstein für eine kleine Kirche, San Giacomo di Rialto, gelegt worden sein. Diese in der Lagune etwas höher als die Nachbarinseln gelegene Rialtoinsel (von ital. rivo alto = hohes Ufer) wurde die Keimzelle einer der schönsten Städte der Welt, in der über die Jahrhunderte nicht nur die Künste blühten, sondern die selbst zum Kunstwerk wurde.

Nach einer komprimierten Darstellung der Geschichte der Seerepublik Venedig werden in dieser dreiteiligen Vortragsreihe einige der bedeutendsten Bauwerke der „Serenissima“ (Die allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus) vorgestellt, die Paläste des Canal Grande ebenso wie die Kirchen der Stadt, kulminierend im Markusdom als sakralem und dem Dogenpalast als profanem Zentrum – einer stadträumlich einmaligen Inszenierung. Behandelt werden in einem Überblick die großen Maler der Renaissance, des Manierismus und des Barock, von den Bellini über Giorgione, Tizian, Tintoretto, Veronese, Tiepolo, Canaletto, Guardi und anderen, die die venezianische Malerei maßgeblich geprägt haben.

Es war Napoleon, der dem Glanz der bis dahin unabhängigen Seerepublik im Jahr 1797 ein Ende bereitete. Im 19. Jahrhundert wurde Venedig dann zum Sehnsuchtsziel zahlreicher europäischer Künstler, die dem Reiz der Stadt erlagen und hier malten – von den Romantikern wie Friedrich Nerly über William Turner bis hin zu den französischen Impressionisten Manet und Renoir sowie dem Neo-Impressionisten Paul Signac. Und von der Vitalität der Kunst in Venedig zeugt seit 1895 auch die alle zwei Jahre stattfindende Biennale di Venezia, eine internationale Kunstausstellung, die zum Seismongraphen des jeweils aktuellen Kunstgeschehens geworden ist.

Referent: Prof. Dr. Rainer K. Wick hatte bis 2009 den Lehrstuhl für Kunst- und Kulturpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal inne. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Kunstsoziologie, Historische Kunstpädagogik, Designgeschichte, Fotografie, Kunstgeschichte Italiens, Bauhaus.

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Akademie am Vormittag: Venedig – Stadt der Kunst und der Künstler ONLINE (2)

Venedig feiert in diesem Jahr das Jubiläum seiner Gründung vor 1600 Jahren. Der Legende nach soll im März 421 in unmittelbarer Nähe der heutigen Rialtobrücke der Grundstein für eine kleine Kirche, San Giacomo di Rialto, gelegt worden sein. Diese in der Lagune etwas höher als die Nachbarinseln gelegene Rialtoinsel (von ital. rivo alto = hohes Ufer) wurde die Keimzelle einer der schönsten Städte der Welt, in der über die Jahrhunderte nicht nur die Künste blühten, sondern die selbst zum Kunstwerk wurde.

Nach einer komprimierten Darstellung der Geschichte der Seerepublik Venedig werden in dieser dreiteiligen Vortragsreihe einige der bedeutendsten Bauwerke der „Serenissima“ (Die allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus) vorgestellt, die Paläste des Canal Grande ebenso wie die Kirchen der Stadt, kulminierend im Markusdom als sakralem und dem Dogenpalast als profanem Zentrum – einer stadträumlich einmaligen Inszenierung. Behandelt werden in einem Überblick die großen Maler der Renaissance, des Manierismus und des Barock, von den Bellini über Giorgione, Tizian, Tintoretto, Veronese, Tiepolo, Canaletto, Guardi und anderen, die die venezianische Malerei maßgeblich geprägt haben.

Es war Napoleon, der dem Glanz der bis dahin unabhängigen Seerepublik im Jahr 1797 ein Ende bereitete. Im 19. Jahrhundert wurde Venedig dann zum Sehnsuchtsziel zahlreicher europäischer Künstler, die dem Reiz der Stadt erlagen und hier malten – von den Romantikern wie Friedrich Nerly über William Turner bis hin zu den französischen Impressionisten Manet und Renoir sowie dem Neo-Impressionisten Paul Signac. Und von der Vitalität der Kunst in Venedig zeugt seit 1895 auch die alle zwei Jahre stattfindende Biennale di Venezia, eine internationale Kunstausstellung, die zum Seismongraphen des jeweils aktuellen Kunstgeschehens geworden ist.

Referent: Prof. Dr. Rainer K. Wick hatte bis 2009 den Lehrstuhl für Kunst- und Kulturpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal inne. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Kunstsoziologie, Historische Kunstpädagogik, Designgeschichte, Fotografie, Kunstgeschichte Italiens, Bauhaus.

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Akademie am Vormittag: Venedig – Stadt der Kunst und der Künstler ONLINE (1)

Venedig feiert in diesem Jahr das Jubiläum seiner Gründung vor 1600 Jahren. Der Legende nach soll im März 421 in unmittelbarer Nähe der heutigen Rialtobrücke der Grundstein für eine kleine Kirche, San Giacomo di Rialto, gelegt worden sein. Diese in der Lagune etwas höher als die Nachbarinseln gelegene Rialtoinsel (von ital. rivo alto = hohes Ufer) wurde die Keimzelle einer der schönsten Städte der Welt, in der über die Jahrhunderte nicht nur die Künste blühten, sondern die selbst zum Kunstwerk wurde.

Nach einer komprimierten Darstellung der Geschichte der Seerepublik Venedig werden in dieser dreiteiligen Vortragsreihe einige der bedeutendsten Bauwerke der „Serenissima“ (Die allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus) vorgestellt, die Paläste des Canal Grande ebenso wie die Kirchen der Stadt, kulminierend im Markusdom als sakralem und dem Dogenpalast als profanem Zentrum – einer stadträumlich einmaligen Inszenierung. Behandelt werden in einem Überblick die großen Maler der Renaissance, des Manierismus und des Barock, von den Bellini über Giorgione, Tizian, Tintoretto, Veronese, Tiepolo, Canaletto, Guardi und anderen, die die venezianische Malerei maßgeblich geprägt haben.

Es war Napoleon, der dem Glanz der bis dahin unabhängigen Seerepublik im Jahr 1797 ein Ende bereitete. Im 19. Jahrhundert wurde Venedig dann zum Sehnsuchtsziel zahlreicher europäischer Künstler, die dem Reiz der Stadt erlagen und hier malten – von den Romantikern wie Friedrich Nerly über William Turner bis hin zu den französischen Impressionisten Manet und Renoir sowie dem Neo-Impressionisten Paul Signac. Und von der Vitalität der Kunst in Venedig zeugt seit 1895 auch die alle zwei Jahre stattfindende Biennale di Venezia, eine internationale Kunstausstellung, die zum Seismongraphen des jeweils aktuellen Kunstgeschehens geworden ist.

Referent: Prof. Dr. Rainer K. Wick hatte bis 2009 den Lehrstuhl für Kunst- und Kulturpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal inne. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Kunstsoziologie, Historische Kunstpädagogik, Designgeschichte, Fotografie, Kunstgeschichte Italiens, Bauhaus.

Zur Kostenlosen Teilnahme registrieren Sie sich bitte mit Ihrem Klarnamen. Bitte nutzen Sie dazu den Anmeldebutton unten.


Akademie am Vormittag: Berühmte Architekten der Gegenwart (IV)

Akademie am Vormittag:

Berühmte Architekten der Gegenwart (IV)

Dr. Susannah Cremer-Bermbach

 

Seit 40 Jahren wird der auch als ‚Nobelpreis’ für Architektur geltende Pritzker-Preis an Architekten verliehen, die mit ihren Bauwerken herausragende Leistungen in gesellschaftlicher, funktionaler, ästhetischer, städtebaulicher Hinsicht erbracht haben. Es werden vier mit dem Pritzkerpreis ausgezeichnete Architekten vorgestellt, die sowohl für kulturelle Einrichtungen gebaut als auch Sakralbauten entworfen sowie mindestens ein Bauwerk im Umkreis von ca. 100 km um Bonn realisiert haben.

26.11.19: Peter Zumthor (*1943, Schweiz)


Akademie am Vormittag: Berühmte Architekten der Gegenwart (III)

Akademie am Vormittag:

Berühmte Architekten der Gegenwart (III)

Dr. Susannah Cremer-Bermbach

 

Seit 40 Jahren wird der auch als ‚Nobelpreis’ für Architektur geltende Pritzker-Preis an Architekten verliehen, die mit ihren Bauwerken herausragende Leistungen in gesellschaftlicher, funktionaler, ästhetischer, städtebaulicher Hinsicht erbracht haben. Es werden vier mit dem Pritzkerpreis ausgezeichnete Architekten vorgestellt, die sowohl für kulturelle Einrichtungen gebaut als auch Sakralbauten entworfen sowie mindestens ein Bauwerk im Umkreis von ca. 100 km um Bonn realisiert haben.

Termine:

19.11.19: Tadao Ando (*1941, Japan)

26.11.19: Peter Zumthor (*1943, Schweiz)


Akademie am Vormittag: Berühmte Architekten der Gegenwart (II)

Akademie am Vormittag:

Berühmte Architekten der Gegenwart (II)

Dr. Susannah Cremer-Bermbach

 

Seit 40 Jahren wird der auch als ‚Nobelpreis’ für Architektur geltende Pritzker-Preis an Architekten verliehen, die mit ihren Bauwerken herausragende Leistungen in gesellschaftlicher, funktionaler, ästhetischer, städtebaulicher Hinsicht erbracht haben. Es werden vier mit dem Pritzkerpreis ausgezeichnete Architekten vorgestellt, die sowohl für kulturelle Einrichtungen gebaut als auch Sakralbauten entworfen sowie mindestens ein Bauwerk im Umkreis von ca. 100 km um Bonn realisiert haben.

Termine:

12.11.19: Richard Meier  (*1934, USA)

19.11.19: Tadao Ando (*1941, Japan)

26.11.19: Peter Zumthor (*1943, Schweiz)


Akademie am Vormittag: Berühmte Architekten der Gegenwart (I)

Akademie am Vormittag:

Berühmte Architekten der Gegenwart (I)

Dr. Susannah Cremer-Bermbach

 

Seit 40 Jahren wird der auch als ‚Nobelpreis’ für Architektur geltende Pritzker-Preis an Architekten verliehen, die mit ihren Bauwerken herausragende Leistungen in gesellschaftlicher, funktionaler, ästhetischer, städtebaulicher Hinsicht erbracht haben. Es werden vier mit dem Pritzkerpreis ausgezeichnete Architekten vorgestellt, die sowohl für kulturelle Einrichtungen gebaut als auch Sakralbauten entworfen sowie mindestens ein Bauwerk im Umkreis von ca. 100 km um Bonn realisiert haben.

Vier Vormittage:

05.11.19: Gottfried Böhm (*1920, Deutschland)

12.11.19: Richard Meier  (*1934, USA)

19.11.19: Tadao Ando (*1941, Japan)

26.11.19: Peter Zumthor (*1943, Schweiz)


Akademie am Vormittag: Die Kunst Italiens – Manierismus bis Barock (VI)

Akademie am Vormittag:

Die Kunst Italiens – Manierismus bis Barock (VI)

Prof. Dr. Rainer Wick

Der Begriff „Manierismus“ bezeichnet in Italien jene künstlerische Hauptströmung zwischen Hochrenaissance und Barock, die sich ab etwa 1530 zunächst in Italien entfaltete und dann über große Teile Europas ausbreitete. Der Manierismus war die Kunst einer Krisen- und Umbruchzeit im Italien des 16. Jahrhunderts: Alte Gewissheiten wurden in Frage gestellt, die Reformation erschütterte die Autorität der römisch-katholischen Kirche, im „großen Spiel“ der Kräfte erhielt die politische Geografie des Landes ein neues Gesicht. Die „Norm des Klassischen“, der die Künstler der Hochrenaissance verpflichtet waren, verlor ihre Gültigkeit. Es kam zu einer Infragestellung antiker Ideale und der Vorstellung, dass die Natur Maßstab und Richtschnur künstlerischen Gestaltens sei. Von der Gegenreformation geprägt konnte sich in Italien vor allem die sakrale Kunst triumphal entfalten. Auch die profane Baukunst erlebte eine enorme Blüte. Opulenz, dramatische Übersteigerungen und emotionaler Überschwang waren typische Merkmale der Kunst des Barock. Dieser vielgestaltigen Entwicklung der Kunst wird in der sechsteiligen Vortragsreihe nachgegangen.