HAP Grieshaber – Der Totentanz von Basel

02.04.2025 – Gemeindehaus Brahmsstraße 14

19 Uhr – Vortrag von Wolfgang Glöckner

Der Holzschnittzyklus „Totentanz von Basel“ von HAP Grieshaber, zu dem er sich vom mittelalterlichen Großbaseler Totentanz inspirieren ließ, ist ein herausragendes druckgrafisches Werk des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1966 erstmals präsentiert – zeitgleich in Leipzig und in Essen. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und fünf Jahre nach dem Mauerbau erwies sich HAP Grieshaber, der ein eminent zeitkritischer Künstler war, als Brückenbauer im geteilten Deutschland. Denn der Zyklus wurde im Westen geschnitten und im Osten gedruckt und verlegt.


HAP Grieshaber – Der polnische Kreuzweg

09.03.2025 – Trinitatiskirche Endenich

Den polnischen Kreuzweg schuf der Holzschneider HAP Grieshaber (1909-1981) im Jahr 1967. Mit 14 Farbholzschnitten interpretierte der Künstler die einzelnen Stationen des Passionsgeschehens. Dem polnischen Volk, das im Laufe seiner Geschichte so viel Unrecht, Verfolgung und Teilungen seines Gebietes zu ertragen hatte, fühlte sich Grieshaber verbunden.

Die Entstehung des Holzschnitt-Zyklus hatte eine Vorgeschichte. Nach dem Ende des ersten Auschwitz-Prozesses 1965 rief der Journalist Paul Wilhelm Wenger dazu auf, im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz eine Sühnekirche zu errichten – nicht vom deutschen Staat, sondern gestiftet von den Christinnen und Christen dieses Landes. Dafür sollten Spenden gesammelt und ein Kuratorium gebildet werden. Wenger wandte sich auch an Grieshaber, bei dem das Ansinnen auf offene Ohren stieß. „Die Sühnekapelle in Auschwitz ist auch meine Sache!“, schrieb er an Wenger und trat spontan dem Kuratorium bei. Die Passionsfolge, der polnische Kreuzweg, die Grieshaber daraufhin in Angriff nahm, war für die Sühnekirche bestimmt. Der Kalte Krieg aber verhinderte den Bau der Kirche, so dass der Kreuzweg den ihm zugedachten Platz nicht einnehmen konnte. So erschienen die Farbholzschnitte, jeweils von mehreren Stöcken gedruckt, als Buch mit Meditationstexten von Stefan Kardinal Wyszynski und in kleiner Auflage als Mappenwerk.

11:15 Uhr – Einführung: Wolfgang Glöckner