Über Sterben und Hoffnung im Krippenspiel – Wie das evangelische Laienspiel in der NS-Diktatur und in der Nachkriegszeit die Menschen bewegte
11. Dezember 2024, 19:30 Uhr - 20:30 Uhr
In evangelischen Kirchen führten Kinder, Jugendliche und Erwachsene schon vor über 100 Jahren Krippenspiele aufwendig auf. Diese waren in den 30er bis 50er Jahren aber keinesfalls nur niedlich. Zahlreiche Stücke griffen die Ereignisse der Zeit auf.
Die Nationalsozialisten instrumentalisierten das Krippenspiel. Und in der Nachkriegszeit entstanden berührende Stücke, die Not, Verlust und Schuld thematisierten.
So berichtet beispielsweise in einem Krippenspiel ein junger Mann davon, wie er im Zweiten Weltkrieg tötete, ein anderer erzählt von seinen Schuldgefühlen und eine Frau erinnert an ihr Kind, das bei einem Bombeneinschlag ums Leben kam.
Der in den damaligen Krippenspielen vorhandene Hoffnungsgedanke wurde auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht und kann auch heute eine Quelle der Inspiration sein.
Im Vortrag kommen insbesondere auch Stücke von den Theologen Ernst Lange und Albrecht Goes vor.
Referentin:
Dr. Bettina Förster ist Studienleiterin an der Evangelischen Akademie im Rheinland. Sie forschte auf Dachböden, interviewte Zeitzeugen und promovierte dann über die Entwicklung des evangelischen Laienspiels von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit. Ihre Dissertation „Jedermann spielt“ erschien 2023.