Leseprojekt und Veranstaltungsreihe zum Thema Fake News und Medienkompetenz
Projektzeitraum:
15.Februar bis 8. Mai 2024
DESINFORMATION BETRIFFT UNS ALLE
Die gezielte Manipulation von Informationen und Bildern wird immer einfacher und verbreitet sich entsprechend rasant. Der Weltrisikobericht 2024 stuft Desinformation insbesondere in Hinblick auf die Demokratie als größtes globales Risiko ein!
Der kritische und reflektierte Umgang mit der unübersichtlichen Informationsflut ist daher eine ebenso enorme Herausforderung wie dringende Notwendigkeit für alle Generationen.
MACHEN SIE MIT!
Diskutieren Sie in der Familie, mit Freunden oder in einer Lesegruppe
Das Buch „Die große Gereiztheit“ des Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen empfiehlt sich als Einstieg in privat, gemeindlich oder institutionell organisierte Gesprächsrunden.
Ein Projekt von:
in Kooperation mit
Begleitprogramm:
Mittwoch, 10. April 2024,
Haus der Evangelischen Kirche, 19.00 – 20.30 Uhr
– Sabria David und Prof. Dr. Matthias Braun
Sabria David
„Das habe ich gelesen!“ Mündlichkeit und Schriftlichkeit im digitalen Raum als geheimer Treiber für Fake News, Populismus und Desinformation.
Impulsvortrag mit anschließender kurzer Diskussion mit dem Publikum
Zur Person:
Sabria David ist Digitalphilosophin, Autorin und Medienforscherin.
Sie lehrt an der Karlshochschule International University in Karlsruhe „Digitale Transformation und Ethik“. Sie forscht und schreibt zu den Potentialen und Auswirkungen des digitalen Wandels auf Gesellschaft, Medien und Arbeit. Sie war von 2014 bis 2022 Vize-Präsidentin der Wikipedia-Organisation Wikimedia Deutschland. In ihrem Buch „Die Sehnsucht nach dem nächsten Klick. Wie wir glücklich werden in einer digitalen Welt“ (2020) stellt sie ihren Ansatz der Medienresilienz vor. Sie ist Mitautorin des Slow Media Manifests (2010), welches in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und weltweit Forschungsgegenstand ist, sowie der Declaration of Liquid Culture (2012).
Prof.Dr. Matthias Braun
KI Lernen. Kinderrechte und Medienmündigkeit.
Impulsvortrag mit anschließender kurzer Diskussion mit dem Publikum
Zur Person:
Matthias Braun leitet den Lehrstuhl für Sozial Ethik an der Universität Bonn.
Seine Forschung befasst sich mit Fragen der sozialen und politischen Ethik (Demokratie, Gerechtigkeit und Solidarität) sowie mit den ethischen Herausforderungen neuer Technologien (insbesondere künstliche Intelligenz, Robotik und Genom-Editing). Neben Büchern hat Matthias Braun zahlreiche Artikel in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht (z. B. American Journal of Bioethics, Journal of Medical Ethics, Big Data and Society, Nature, Cell) und Vorträge auf ethischen, rechtlichen, medizinischen und biotechnologischen Konferenzen in aller Welt gehalten. Seine Arbeit wurde mit einem ERC Starting Grant und einem 2023 Falling Walls Global Call Award in der Kategorie „Sozial- und Geisteswissenschaften“ ausgezeichnet. Er ist Principal Investigator im Sonderforschungsbereich „1483EmpkinS“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, sowie PI in mehreren anderen Forschungsprojekten.
Abschlussdiskussion mit dem Publikum
Moderation: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Stiftung Informationskompetenz
Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn
Dienstag, 16. April, Haus der Evangelischen Kirche, 19.00 – 20.30 Uhr – Dr. Helge Matthiesen
„Das will ich gar nicht wissen!“ Krisen, Krieg und Katastrophen und was es mit Journalisten und Publikum macht.
Diskussion mit dem Publikum
Zur Person:
Journalist und Buchautor über historische und politikwissenschaftliche Themen;
seit 2025 Chefredakteur des Generalanzeigers in Bonn
Moderation: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Stiftung Informationskompetenz
Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn
Dienstag, 23. April 2024, Haus der Bildung, Mühlheimer Platz 1, 53111 Bonn, Großer Saal, 19.00 – 21.00 Uhr – Jochen Spangenberg
Zum Umgang mit digitalen Inhalten: Bedeutung und Wege der Verfizierung.
Der Vortrag behandelt Fragen wie die, was unter ‚Desinformation‘ zu verstehen ist, welche Rolle Technologien sowohl bei der Verbreitung als auch Verifizierung von Inhalten spielen, und warum es wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Anhand von praktischen Beispielen wird aufgezeigt, wie sich digital verbreitete Informationen analysieren und überprüfen lassen, und wie man sich vor potenziell traumatisierenden Inhalten schützen kann.
Anschließend Diskussion mit dem Publikum
Zur Person:
Jochen Spangenberg arbeitet an der Schnittstelle zwischen Journalismus, IT und Medien im Bereich Forschungs- und Kooperationsprojekte der Deutschen Welle in Berlin. Seit zehn Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema Desinformationen und (teil)automatisierter Analyse / Verifizierung digitaler Inhalte im journalistischen Kontext. Daneben ist er Dozent am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Zudem vermittelt er Medienkompetenz an Schulen in Workshops, die von der Nichtregierungsorganisation Lie Detectors organisiert werden. Weiterhin ist er Mitglied im Board des EDMO (European Digital Media Observatory), der zentralen Initiative der EU gegen Desinformation.
Bei dieser Veranstaltung spricht Jochen Spangenberg als Privatperson und nicht im Namen einer der Organisationen, für die er tätig ist bzw. bei denen er sich engagiert.
Moderation: Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Stiftung Informationskompetenz
Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn
Donnerstag, 2. Mai 2024, Haus der Bildung, Mühlheimer Platz 1, 53111 Bonn, Großer Saal, 19.00 – 21.00 Uhr –
Prof. Dr. Bernhard Pörksen
Fakt & Fake. Über die neue Macht der Desinformation und die Wege zur Mündigkeit.
Wo liegen die Ursachen der erlebbaren Fraglichkeit des Wissens und einer spürbaren Wahrheits- und Vertrauenskrise? Wie entstehen Meinungen in einer vernetzten, hochgradig nervösen Welt? Bernhard Pörksen analysiert anschaulich und konkret die Erregungsmuster des digitalen Zeitalters und zeigt, wie sich unsere Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von Debatten und die Vorstellung von Autorität und Macht unter den aktuellen Medienbedingungen verändern.
Heute ist jeder zum Sender geworden, der Einfluss des etablierten Journalismus schwindet. In dieser Situation gehört der kluge Umgang mit Informationen zur Allgemeinbildung und sollte in der Schule gelehrt werden. Medienmündigkeit ist zur Existenzfrage der Demokratie geworden.
Anschließend Diskussion mit dem Publikum
Zur Person:
Bernhard Pörksen ist seit 2008 Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er erforscht die Macht der öffentlichen Empörung und die Zukunft der Reputation. Er entwickelt Konzepte zur präventiven Bekämpfung von Desinformation und zur dialogischen Ethik. Seit 2010 gehört er zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde. Neben wissenschaftlichen Büchern und Aufsätzen veröffentlicht er Essays und Kommentare in vielen Zeitungen. 2018 erschien sein Buch: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“: Kürzlich publizierte er sein aktuelles Buch „Die Kunst des Miteinander-Redens. Über den Dialog in Gesellschaft und Politik“ gemeinsam mit dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun. Soeben wurde Bernhard Pörksen mit dem Internationalen Erich Fromm-Preis ausgezeichnet.
Pfr. Niels Wey, Evangelischer Kirchenkreis Bonn
Dienstag, 7. Mai, Haus der evangelischen Kirche, 19.00 – 21.00 Uhr –
Abschlussveranstalung des Projekts Medien.Mündigkeit.
Erfahrungsaustausch und Diskussionsmöglichkeit für alle am Projekt Beteiligten.
Lesegruppen zu Bernhard Pörksens Buch „Die große Gereiztheit“:
Lesegruppen:
- in der Friedenskirchengemeinde, Bonn-Kessenich,
Ansprechpartnerin: Gaby Ertz-Peter: g.ertz-peter@gmx.de - in der Lukaskirchengemeinde, Bonn-Castell
Ansprechpartnerin: Anja Reincke: anja.reincke@ekir.de - in der Trinitatiskirchengemeinde, Bonn-Endenich
Ansprechpartner: Pfarrer Niels Wey: niels.wey@ekir.de - Lesegruppe der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis An Sieg und Rhein,
Ansprechpartnerin: Andrea Eisele: Andrea.eisele@ekir.de
Anmeldungen weiterer Lesegruppen : bis 1. März 2024 im Evangelischen Forum Bonn unter: info@evforum-bonn.de
Hier geht es zum Pressetext Medien.Mündigkeit