Vortrag „Kriege, historische Orientierung und Deutschlands Erinnerungskultur“

Vortrag von Prof. Dr. Martin Aust am Dienstag, 3. Juni 2025, 18 Uhr | Gedenkstätte Bonn (Seminarraum)

Martin Aust ist Professor für Geschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bonn und Mitglied im Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte Bonn.

Kurz vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine schloss er eine Buchveröffentlichung ab, die sich mit Deutschlands Erinnerungsverantwortung für die Verfolgten und Opfer des deutschen Vernichtungskriegs im östlichen Europa von 1939 bis 1945 befasst. Eine zentrale Grundlage des Buches sind die Erzählungen und Berichte der Verfolgten und Überlebenden aus dem deutschen Vernichtungsfeldzug im Zweiten Weltkrieg. Aus heutigen Berichten von Menschen aus der Ukraine ergeben sich schockierende Parallelen. Die Geschichte war und ist allgegenwärtig. In Deutschland wollen die einen aus der erneuten Kriegserfahrung der Ukraine die Lehre ziehen, dass es einer entschiedenen Unterstützung des angegriffenen Landes bedarf. Andere verweisen auf die Singularität des Holocaust und die deutsche Kriegserfahrung, um sich gegen eine militärische Unterstützung der Ukraine und für Gespräche mit Machthaber Putin auszusprechen.

Martin Aust zeigt in seinem Vortrag, wie verschiedene Seiten und gesellschaftliche Gruppen historische Argumente in Russlands Krieg gegen die Ukraine beanspruchen und die Geschichtswissenschaft sich dazu verhalten kann.

Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung per Mail wird gebeten an: verein@ns-gedenkstaette-bonn.de.