Der evangelische Kirchenkreis in Bonn hält an seinen ambitionierten Klimaschutzzielen fest. So sollen alle auch nicht kirchlich genutzten Gebäude 2035, also in zehn Jahren klimaneutral sein, auch die Kindertagesstätten, für die die Landeskirche jüngst eine Ausnahmegenehmigung erteilt hatte. „Der Klimaschutz bleibt bei uns auf der Prioritätenliste ganz oben, auch weil das in Teilen der Politik und Gesellschaft gerade nicht mehr der Fall ist“, betonte der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius auf der Kreissynode am Samstag in Haus der Evangelischen Kirche . „Wir betreiben nicht ein bisschen Treibhausneutralität, sondern ernsthaft.“

Um der Bewahrung der Schöpfung noch mehr Gewicht zu geben, setzt der Kirchenkreis Bonn zudem einen eigenen Fachausschuss für Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein, dessen Vorsitzende Marie-Louise Thon (22), Theologiestudentin aus der Kirchengemeinde Vorgebirge, auch Stimmrecht auf der Kreissynode hat.
Zustimmung auch von Wolfgang Albers, langjähriger Polizeipräsident in Bonn und Köln und berufenes Mitglied der Bonner Synode, der allerdings „etwas Realismus“ anmahnte gerade bei den komplexen Herausforderungen der Sanierung von Gebäuden. Laut Projektmanagerin für Klimagerechtigkeit des Kirchenkreises Annika Bohlen „sind die evangelischen Kirchengemeinden in Bonn da aber auf einem guten Weg“. Der ebenfalls berufene Synodale und Landesvorsitzende der Grünen in NRW Tim Achtermeyer warb dafür, sich Ziele zu setzen, für die man sich richtig anstrengen müsse, um sie zu erreichen. Zudem dankte er seiner Kirche dafür, weiter „mutig Themen zu setzen auch gegen den Mainstream der öffentlichen Meinung“.
„Es geht oft besser als viele denken“, betonte Wolfgang Schmiedecken und berichte von seiner Johanniskirche in Duisdorf, wie gut dort zum Beispiel Infrarot-Untersitzheizungen wirken und man „nicht mehr sinnlos im Winter den ganze Kirchraum heizen muss“.